Die Lufthansa hat am Dienstag, den 31.10. die geplante Übernahme großer Teile von Air Berlin zur kartellrechtlichen Überprüfung angemeldet. Das deutsche Kartellamt wird das Brüsseler Verfahren begleiten. Die EU-Kommission prüft auf Grundlage der europäischen Fusionskontrollverordnung, ob ein Unternehmen eine marktbeherrschende Stellung erlangt. Man rechne noch im Dezember mit einer Entscheidung. Der Kaufvertrag mit der Lufthansa Group ist unter der auflösenden Bedingung geschlossen, dass die Kommission ihn genehmigt. Eurowings hat aber offensichtlich trotzdem bereits mit der Umlackierung von Air Berlin Maschinen begonnen.

 Eine zunächst erhoffte Lösung mit einer großen Transfergesellschaft für bis zu 4000 Beschäftigte ist am Mittwoch gescheitert. Die Kosten von 50 Millionen Euro konnten und wollten Bund, Länder und die Lufthansa nicht stemmen. Nur das Land Berlin schafft für etwa 1200 Mitarbeiter aus der Verwaltung eine kleine Transfergesellschaft, die Mitarbeiter zumindest für 6 Monate vor der Arbeitslosigkeit retten soll – unter Bezug von 75 % des letzten Gehaltes. Doch der Druck ist groß: Bis zum 30. Oktober sollen sich Mitarbeiter entscheiden, ob sie diesen dreiseitigen Vertrag unterschreiben und damit freiwillig auf die Möglichkeit einer Kündigungsschutzklage verzichten wollen. Und das bevor der Sozialplan ausgehandelt ist. Eine schwierige Situation für Betroffene. Und für alle anderen ca. 2.800 Air Berlin Mitarbeiter bedeutet das: Sie werden wohl noch im Monat November eine Kündigung erhalten.